Leinwand

Leinwand, Leinen, Linnen, nennt man ein Gewebe von Flachs oder Hanfgarn (s. Flachs, Hanf und Garn), bei dem sich die Fäden rechtwinklig durchkreuzen. Der Faden, welcher der Länge nach geht, heißt Kette, Werft oder Aufzug, der der Breite nach Schuss, Einschuss, Einschlag oder Eintrag. Die geköperte Leinwand heißt, je nach der Stärke des Köpers, Drillich oder Zwillich; Damast aber, wenn künstliche Muster eingewebt sind. Hanfleinwand ist fester, lässt sich aber schwerer und nicht so weiß bleichen wie Flachsleinwand. Die feinste Leinwand heißt Battist. Roh nennt man sie, wie sie, noch ungebleicht, vom Weberstuhl kommt und noch mit der Weberschlichte behaftet ist. Außerdem gibt es noch Werg-, Sack- und Packleinwand und als die gröbste Art das Segeltuch, welches aber nicht, wie jene, aus gesponnenem Werg, sondern aus Flachs- oder Hanfgarn gewebt wird. Weißgarnige Leinwand heißt die aus zuvor schon gebleichtem Garn gewebte; sie ist haltbarer als die im Stück gebleichte; Halbleinwand, bei der die Werft von Leinen- und der Schuss von Baumwollgarn ist; gemengte Leinwand, bei der der Schuss aus Hanf- und die Werft aus Flachsgarn besteht, oder umgekehrt. Hausleinwand heißt alles Leinenzeug, welches Stadt- und Landbewohner aus selbstgesponnenem Garn zu eigenem Verbrauch um Lohn weben lassen; Kaufleinwand dagegen solche, welche fabrikmäßig für den Verkauf gefertigt wird.

Quelle: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon, 5. Auflage 1911

Glossar militärischer Begriffe