Alarmplatz
Alarmplatz (Lärmplatz), derjenige Platz, der den Truppen in Kantonierungs- und Marschquartieren zum Sammeln angezeigt wird, wenn sich der Feind nähern sollte; in Garnisonen, wenn Feuerlärm, oder aus einer anderen Ursache Generalmarsch geschlagen, und Sammeln geblasen wird. Ein solcher Alarmplatz wird den Truppen auf dem Marsch und in den Kantonierungen bekannt gemacht, sobald man in einem Ort angekommen ist, und ehe man sie auseinander gehen lässt. Der Weg dahin muss jedem bekannt sein, so dass er ihn auch des Nachts finden kann. In den Marschquartieren muss sich derselbe ungefähr in der Mitte des Orts befinden, und man lässt gewöhnlich da die Leute auseinander gehen, wo man ihn bestimmt hat.
In den Kantonierungsquartieren bestimmt das Terrain, ob der Alarmplatz vor oder hinter, oder wie weit er von dem Ort liegen soll; im ersten Fall muss man sich nur vorsehen, dass der Feind ihn nicht eher als wir erreicht. Jeder Truppenart weiset man einen besonderen Weg dahin an, damit sich nicht Infanterie, Kavallerie und Artillerie beim Hinmarsch einander hindern. Der Alarmplatz muss hier ferner so gelegen sein, dass man sich auf demselben verteidigen kann; ist in der Nähe des Ortes ein Défilé, oder eine Anhöhe, die die Gegend dominiert, so verlege man ihn dahin. Ist der Alarmplatz unter der Flintenschussweite vom Ort, so muss man den Ort mit Schützen besetzt halten, sonst würde der Feind Infanterie hineinwerfen, und uns sogleich durch sein Feuer beunruhigen. Die Wahl des Alarmplatzes hängt auch außerdem in Kantonierungsquartieren von der erhaltenen Instruktion ab: ob man entweder den Ort behaupten soll, oder nicht. Hat man eine feste Schanze angelegt, den Kirchhof oder einen anderen Platz in oder bei dem Ort befestigt, so verlegt man den Alarmplatz dahin.
Oft erfordern es auch die Umstände, zweierlei Alarmplätze zu wählen. Der eine ist zum Sammelplatz der Mannschaft bestimmt, wenn der Alarm am Tag vorfällt. Die Infanterie kann, wenn man sich im Ort verteidigen will, sich dann unmittelbar auf den ihr angewiesenen Posten begeben; für die Reiterei wird in allen Fällen ein Platz ausgesucht, wo sie durch das Terrain nicht gehindert wird, von wo aus sie auf den Feind wirken kann, und im Notfall wenigstens den Rückzug unbedingt offen hat. Das Geschütz stellt man da auf, wo man den angemessensten Wirkungskreis dafür hat, und sorgt dafür, dass es nicht bloß gegeben sei; die Artilleristen sind so in den Quartieren verteilt, dass sie auf das schnellste zu ihren Geschützen kommen können. – Der andere Alarmplatz dient für die nächtliche Versammlung.
Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)