Karte
Karte (v. lat. Charta), 1) Blatt Papier, bes. 2) Blatt Papier, das stärker und dichter als anderes Papier ist; 3) das Steifen der seidenen Zeuge durch Gummi etc.; 4) (Weberei), an gewissen Stellen durchbohrter Streifen aus dünner Pappe; eine große Anzahl derselben ist so zusammengeheftet, dass sie ein gelenkiges Band oder Kette bilden, welche über das Prisma der Jacquardmachine gelegt wird und das Heben der Kettenfäden in regelmäßiger, wechselnder Aufeinanderfolge bewirkt, so wie es das zu webende Muster erfordert (vgl. Webstuhl). Die Karten werden von den Kartenschlägern verfertigt, welche die Papptafeln zunächst auf der Kartenschneidemaschine in gleich große Streifen schneiden und sie dann auf einer Kartenlochmachine an den entsprechenden Stellen ausschlagen oder lochen, gewöhnlich alle Reihen Löcher einer Karte auf einmal. Zur Vervielfältigung der Karten dient die Kartenkopiermaschine, welche im Wesentlichen durch eine Verbindung der Kartenlochmachine mit einer Jacquardmachine entsteht.
Karte nennt man jede Darstellung der Oberfläche der Erde, des Meeres und des Himmels im Ganzen oder einzelner Teile durch Zeichnung auf einer Fläche; daher Kartographie die Lehre vom Entwurf und das Ausführen solcher Karten. s. Situationsplan.
Karte (Spielkarte), geglättete Blättchen, auf deren einer Seite allerhand bunte Figuren gezeichnet sind, deren andere ohne Figuren und gleichförmig mit Wellenlinien, bunten Sternen oder gleichen Punkten bezeichnet sind.
Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon 4. Auflage 1857–1865