Schießlöcher

Schießlöcher.

Schießlöcher, für das kleine Gewehr, können teils durch hölzerne Wände, wie z. B. in den Blockhäusern, geschnitten, teils durch Mauern, wie bei der Verteidigung eines Hauses, bei krenelierten Galerien etc., gebrochen werden. Hierbei muss nicht nur auf die möglichst größte Verschiedenheit der Schusslinien, geradeaus und seitwärts, sondern auch auf das möglichst horizontale Gesichtsfeld Rücksicht genommen werden. Man hat daher dreierlei Arten von Schießlöchern, deren untere Fläche gewöhnlich eine Abdachung nach außen hat: 1) zwölf bis 20 Zoll hoch, innen drei, außen ein Fuß breit; 2) innerlich ein Fuß, außen vier Zoll breit; 3) mit gleichmäßiger Verteilung der Weite, aus der Mitte, wo die engste Stelle ist, nach innen und außen. Da indessen diese Schießlöcher leicht durch ein hinein gehaltenes Gewehr von außen verstopft werden können, so sind folgende besser: 4) mit den selben Dimensionen, nur dass die Höhe horizontal, die Breite von oben nach unten liegt; diese, eigentlich veraltete Form, kann durch ein hineingehaltenes Gewehr nicht verstopft werden. 5) Die dreieckigen Schießlöcher gewähren denselben Vorteil.

Schießlöcher von außen, von der Feindseite der Victoria Lines auf Malta.
Schießlöcher von außen, von der Feindseite der Victoria Lines auf Malta

Ist eine hölzerne Wand nur acht bis zwölf Zoll dick, so darf die Höhe der Schießlöcher auch nur eben so viel betragen, und diese liegt in Schränkwänden horizontal, in aufrecht stehenden Hölzern senkrecht; die äußere Weite beträgt sechs, die innere drei Zoll. Die Höhe der Schießlöcher vom Fußboden an, darf innen nicht über 4½ Fuß, außen nicht unter sieben Fuß betragen, die dicht über dem Erdboden befindlichen ausgenommen, welche indessen vom Feind leicht verstopft werden können. Alle krenelierten Galerien, die nicht hinten offen sind, müssen entweder mit Luftlöchern versehen sein, welche wie ein Schornstein hinter den Gewölben aufsteigen, oder mit Abzügen, die jeweils über dem dritten Schießloch in schräger Richtung durch die Decke des Gewölbes geführt sind.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe