Anspessade

Anspessade.

Anspessade (franz., ansepessade, lanspessade, lancepesade, abgeleitet vom italienischen »lancia spezzata« – gebrochene Lanze), in der französischen Infanterie ein dem »Lance-Corporal« entsprechender Gefreiter. Ursprünglich ein adliger Reiter, der nach dem Verlust des Pferdes seine Lanze abbrach und sich den Fußtruppen anschloss, wo er dem Caporal als Assistent zur Seite stand.

Liliane und Fred Funcken zeigen in ihrem Buch »Historische Uniformen, 18. Jahrhundert« einen Anspessade des Infanterie-Regiments Royal Corse von 1740, dessen Aufschläge mit »brandebourgs« (Knopflochtresse) in der Farbe der Knöpfe verziert sind. Der Erlass König Ludwigs XV. von Frankreich vom 19. Januar 1747 zur Bekleidung der französischen Infanterie regelt die Abzeichen des Anspessade, dessen Aufschläge mit weißer, roter, blauer, oder orangeroter (»aurore«) Wolltresse bordiert sein sollten. Die Abbildung zeigt einen Anspessade vom 12. Infanterie-Regiment du Roi mit orangeroter Tresse am Aufschlag.

Später hieß der Gefreite der französischen Armee »soldat de 1re classe« oder »1re soldat«, und die Tressen wurden am Unterarm oberhalb des Aufschlags getragen.

Bibliographie

  • Frankreich, Ludwig XV. König von: Ordonnance du Roy portant règlement pour l’habillement de l’infanterie française, 19 Janvier 1747
  • Funcken: Historische Uniformen 18. Jahrhundert, Band 1, S. 59
  • Pengel & Hurt: French Infantry Regiments 1740–1762 (Birmingham 1982)

Glossar militärischer Begriffe