Brandbomben
Brandbomben sind in der Eisenstärke etwas schwächer als die gewöhnlichen Bomben, und haben auf den Seiten Brandlöcher, und zwar die 7- und 10-pfündigen drei, die übrigen aber vier, welche eben so groß als die Mundlöcher sind. Der Satz besteht aus 15 Teilen grünem Pech, 17½ Teilen feinem Pulver, 1 Teil Talg, und 2 Teilen zerschnittenem Werg; er wird so wie bei den Brandkugeln bearbeitet, und auch eben so durch das Mundloch in die Bombe, aber vermittelst eines Trichters, und mit Stempeln fest eingepfropft. Zum Zersprengen der Bombe hat man vorher eine mit Pulver lose gefüllte leinene Zündwurst durch eins der Seitenlöcher hineingebracht. Im Mundloch, so wie in jedem Brandloch bleibt ein Stopfstempel, bei 7-pfündigen Bomben 1½ Zoll, bei 10-pfündigen 2½ Zoll, und bei 50-pfündigen 4 Zoll tief in dem Satz, bis zum Erkalten stecken; diese Stempel werden dann herausgezogen, die Löcher mit Zehrungssatz ausgeschlagen, und wie bei den Brandkugeln mit Zündschnur versehen. Zum Verschließen der Löcher wird eine Papierplatte über die Zündschnur gelegt, dann eine größere von Doppelpapier mit Kleister, und endliche noch eine Leinwandplatte mit Eisenkitt festgeklebt, und diese mit zerlassenem Pech überstrichen. Alle Brandbomben haben Ösen; oft werden sie auch mit geschmolzenem Zeug gefüllt.
Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)