Lafettenkasten

Lafettenkasten, französisch, vom System Gribeauval.

Lafettenkasten (Stücklade), heißt der hölzerne Kasten mit Satteldach, der die Lichterbüchse und Bereitschaftsmunition des Geschützes enthält. Beim aufgeprotzten, preußischen Geschütz mit Wandlafette sitzt der Lafettenkasten auf zwei Bankeisen an der unteren Kante der Lafettenwand; ein drittes, das Grenzeisen, dient der zusätzlichen Befestigung. Beim Abprotzen wird der Lafettenkasten von der Lafette genommen, und links hinter das Geschütz gestellt, damit der am linken Achsschenkel angetretene Kanonier Nr. 2 daraus den befohlenen Kartätschenschuss (zweilötig oder sechslötig) entnehmen kann. Von beiden Kartätschenarten müssen unter allen Umständen 2 Stück mit verschiedenen Kugeln im Lafettenkasten liegen. Während Nr. 2 den Schuss in die Mündung setzt, lässt sich Nr. 6 durch Nr. 5 die befohlene Art Kartätschen aus der Protze geben, und löst dann Nr. 2 ab, welcher nun zur Protze geht, um mehr Munition zu holen.

Der oben abgebildete, französische Lafettenkasten gehört zu einer 8-pfündigen Kanone vom System Gribeauval. Das Modell im Maßstab 1:30 stammt von del Prado.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Bibliographie

Glossar militärischer Begriffe