Passgang
Passgang (Pass, Zeltergang), in der Reitkunst ein dem Pferd angelernter oder auch ererbter wiegender Gang, der darin besteht, dass es (ähnlich wie das Kamel und der Elefant) beide Füße einer Seite fast zugleich hebt und niedersetzt; unter den amerikanischen Trabern gibt es bestimmte Blutlinien, die diesen Gang ziemlich sicher weiter vererben.
Bei der Reiterei ist der Passgang absolut unerwünscht, da ein derart verrittenes Pferde zunehmend versteift und anfällig wird für Verletzungen.
Der Passgang beim Menschen ist einerseits eine seltene Anomalie der Bewegungsmotorik, die beim Gehen eine sichtbare Rotation um die Längsachse verursacht. Andererseits ist er ein Grundschritt beim Slowfox und weiteren Tänzen. In japanischen Kampfkünsten der alten Schule (Koryū) wird der Passgang (Nanba Aruki) zur gleichseitigen Kraftübertragung aktiv angewendet; beim Barfußlaufen schont er Gelenke und Fußsohlen.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909