Philippsburg

Philippsburg, Stadt im badischen Kreis Karlsruhe, Amt Bruchsal, an einem toten Rheinarm und der Staatsbahnlinie Bruchsal–Germersheim, 102 m ü. M., hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge, Amtsgericht, Bezirksforstei, Zigarrenfabrikation, Dampfmühlen, Tabak- und Hopfenbau, Viehhandel und (1905) 2625 Einwohner, davon 203 Evangelische und 57 Juden.

Philippsburg war früher nur ein Flecken, Udenheim, den Bischof Gerhard 1338 mit Mauer und Graben befestigte. Der Bischof von Speyer, Philipp Christoph von Sötern, erwählte den Ort zu seiner Residenz, ließ ihn seit 1618 neu befestigen und nannte ihn 1623 Philippsburg. Im Dreißigjährigen Krieg fiel Philippsburg der Reihe nach den Schweden, Franzosen, Kaiserlichen und zuletzt wieder den Franzosen in die Hände. Die Gefälle und Hoheitsrechte blieben dem Hochstift Speyer. 1679 kam Philippsburg wieder an Deutschland, 1688 aber durch Eroberung wieder an Frankreich, 1697 im Ryswyker Frieden und, 1734 von den Franzosen von neuem erobert, 1735 an Deutschland zurück. Die Feste verfiel seitdem immer mehr. 1799 ward sie von den Franzosen belagert, 20. Sept. 1800 durch Kapitulation übergeben und im Winter 1800/01 geschleift. Vgl. Adventsmarkt in Philippsburg.

Bibliographie

  • Nopp: Geschichte der Stadt Philippsburg (Philippsb. 1881)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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