Schleusenspiel

Schleusenspiel, oder Wassermanöver, wird durch Öffnen und Schließen der Schleusen in den Bären der trockenen Festungsgräben bewirkt, um die letzteren nach Willkür, zur Verstärkung des Verteidigungsvermögens, mit Wasser anfüllen zu können, ja selbst einen heftigen Strom in ihnen zu erregen. Hierzu müssen aber die Schutzfallen so angelegt sein, dass sie von dem Feind weder durch Bomben, noch durch Stückkugeln zerstört werden können. Sollte auch kein Fluss in der Nähe sein, so kann man sich die erforderliche Wassermasse doch durch einen, vielleicht innerhalt des bedeckten Weges angebrachten Teich verschaffen, der jedoch so eingerichtet sein muss, dass der Feind keine Mittel findet, ihn abzulassen, ehe er seine Dienste geleistet. Es ist augenscheinlich, was für einen Schaden und Aufenthalt eine plötzliche, mit aller Gewalt ankommende Wassermasse gegen die im Graben bereits vorgerückten Arbeiten des Feindes verursachen kann.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe