Krätzer
Krätzer (Ausräumer), dient dem kleinen Gewehr zum Ausziehen des Schusses, wenn dieser nicht zu fest in dem Lauf sitzt; bei den Büchsen ist zum Herausziehen der Kugel ein Kugelzieher nötig. Der Krätzer besteht aus zwei eisernen Spitzen, welche von einem Ansatz abgehen, der so eingerichtet ist, dass man ihn entweder mit einer Schraube in den Ladestock, oder den Ladestock in eine in dem Ansatz befindliche Schraubenmutter, einschrauben kann; die Spitzen werden in der Form einer doppelten Schraube gewunden, und sind gehörig geschärft, um damit die Ladung fassen zu können. Die Form des Krätzers richtet sich im Ganzen nach der Größe des Kalibers. Vgl. Dammzieher, Lumpenzieher, Vogelzunge.
Der Krätzer der Mineurs ist ein Werkzeug wie Fig. 181, s. Minieren.
Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)
Krätzer, 1) Werkzeug, die Ladung aus einem Schießgewehr zu ziehen; besteht aus einer eisernen Hülse, die an den Ladestock geschraubt werden kann, und die in zwei spiralförmig übereinander gewundenen Zangenarme ausläuft. Bisweilen ist in der Mitte dieser Schlangenwindungen eine kleine Schraube (Kugelzieher) angebracht, mit welcher Bleikugeln angebohrt und aus dem Gewehrlauf gezogen werden können. Größere Krätzer für Geschütze heißen Dammzieher; 2) ähnliches Werkzeug, das Bohrmehl aus einem Bohrloch zu bringen; 3) schlechter, saurer, im Hals kratzender Wein.
Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon 4. Auflage 1857–1865
Krätzer, bei Vorderladewaffen ein an den Ladestock anzuschraubendes propfenzieherartiges Instrument zum Herausziehen von Patronen.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909