Doublieren

Doublieren (Dublieren) der Glieder und Rotten, ist zwar jetzt als Marschart nicht mehr allgemein üblich, hat jedoch mehrere Vorteile. Wenn z. B. in einer Linie die geraden oder ungeraden Rotten abbrechen, und sich hinter ihre Nebenleute schieben, so ist hierdurch die Zahl der Glieder doppelt so stark, aber es entstehen leere Räume zwischen jeder Rotte. Der Marsch vorwärts würde nun höchst unbequem, wenigstens auf längere Dauer nicht anzuwenden sein. Wird aber hierauf eine Wendung rechts oder links gemacht, um nach einer der Flanken abzumarschieren, so ist die Front in Abteilungen gebrochen, aus welchen auf die schnellste Art die Front wieder hergestellt werden kann, ohne dass damit die Unbequemlichkeiten des Reihenmarsches verbunden sind. Noch besser ist es, wenn das Doublieren der Rotten gleich während der Wendung geschieht, auf das Kommando „zu dreien“ (bei 3 Gliedern), „zu zweien“ (bei 2 Gliedern) „rechts“ oder „links um“. Hier machen bei rechtsum die ungeraden, bei linksum die geraden Rotten bloß die Wendung; bei rechtsum schwenken die geraden, bei linksum die ungeraden Rotten, so dass sie mit ihren Nebenleuten in der Front, in einer geraden Linie stehen. Der Marsch dieser Kolonne ist nun, wegen der größeren Distanz, weit bequemer, als beim Reihenmarsch, und daraus noch leichter, ohne Drängen oder Nachrücken, die Front wieder herzustellen. – Dieses Doublieren der Rotten hat nur die Schwierigkeit, dass jede Veränderung der Zahl, auch eine andere Einteilung der Leute nötig macht.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe