Evolutionen

Evolutionen.

Evolutionen, sind im Allgemeinen alle Bewegungen, Veränderungen der Front usw., welche eine Truppenabteilung, sei es nun auf dem Exerzierplatz, oder vor dem Feind, nach den darüber festgesetzten Regeln, ausführt. Man muss aber Evolution und Manöver unterscheiden; die Evolutionen geschehen, um das Manöver auszuführen, denn sie sind bloß Übergang von einer Stellung, Lage, Figur in die andere; für sie sind bestimmte Kommandos und Regeln festgesetzt; eine Evolution bleibt immer taktisch. Die Manöver gegen den Feind aber hängen von Umständen ab; ihre Art und zweckmäßige Anwendung bestimmt die Strategik; zu ihrer Ausführung sind Evolutionen nötig.

Das Gesetz für alle Bewegungen ist, sich so zu bewegen, dass man während des Marsches möglichst wehrhaft sei, und in größter Ordnung, so wie in kürzester Zeit wieder in die Stellung übergehen könne; aus welchem Gesetz sich ergibt: dass nur diejenigen Evolutionen im Kriege ausführbar und nützlich sind, welche die drei Eigenschaften, Ordnung, Einfachheit und Geschwindigkeit haben. Die Einfachheit befördert die Ordnung, die überdies so schwer im wirklichen Gefecht zu erhalten ist; die Ordnung bürgt für die richtige Ausführung der Evolution und für das wahrscheinliche Erreichen des damit verbundenen Zweckes. Die Geschwindigkeit erhält man, wenn die Teile immer nur die möglich kleinsten Räume zu durchlaufen haben, und wenn sie diese Räume in der kürzesten Zeit zurücklegen können; durch die Geschwindigkeit wird der wehrlose Zustand, in welchem man sich währen der Ausführung der Evolution befindet, abgekürzt.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe