Preußisches Regiment Garde, 1756–1760
1:100 Zinnfiguren von Old Glory
Am 18. Oktober 1685 erließ König Ludwig XIV das Edikt von Fontainebleau, mit dem die im Edikt von Nantes zugesicherten religiösen und bürgerlichen Rechte der französischen Protestanten widerrufen wurden. Hundertausende Franzosen flohen ins Ausland, mehr als 20.000 ließen sich im liberalen Preußen nieder. Bereits im Januar 1686 wurde aus réfugiés huguenots das Infanterie-Regiment Varenne (Nr. 13) mit 16 Kompanien gebildet. Zwei Jahre später gab das Regiment Varenne die Hälfte seiner Soldaten an das neu aufgestellte Regiment Garde (Nr. 15) ab. Weitere Abgaben für die neue Garde kamen vom Infanterie-Regiment Holstein-Beck (Nr. 11).
Das I. Bataillon wurde am 4. August 1740 zur persönlichen Leibgarde des Königs, außerdem war es Versuchs- und Lehrbataillon der Armee. Das II. Bataillon gab der König als Stamm an das neu gebildete Infanterie-Regiment seines jüngsten Bruders Prinz Ferdinand von Preußen (Nr. 34) ab.
Regiment Garde (Nr. 15 II / III)
Bereits am 3. August 1740 war die preußische Grenadier-Garde (Nr. 6) auf ein Bataillon reduziert worden. Das bisherige II. Bataillon Grenadier-Garde (Nr. 6) tauschte seine Grenadiermützen gegen Hüte und bildete nun das neue II. Bataillon Regiment Garde (Nr. 15). Das III. Bataillon entstand aus Abgaben der Armee. Neben seiner Funktion als Lehrtruppe, focht das Regiment Garde im Siebenjährigen Krieg bei Roßbach, Leuthen, Hochkirch, Liegnitz, Torgau, und Burkersdorf.
Die abgebildeten 15 mm Zinnfiguren von Old Glory zeigen das III. Bataillon kompanieweise auf 29 × 12,5 mm große Stände des Spielsystems Warfare in the Age of Reason montiert. Die Kompaniefahne fehlt. Die Flügelgrenadiere des II. und III. Bataillons trugen Grenadiermützen mit rotem Sack; sie dienten im Grenadier-Bataillon 15/18 von Bülow, später von Kleist, und von Anhalt.
Bibliographie
- Mollo, John: Uniforms of the Seven Years’ War, 1756–1763, Tafel 38