Infanterie-Regiment
Prinz Clemens von Sachsen
Kurfürstentum Sachsen, 1756–1763

Prinz Clemens Wenzeslaus von Sachsen, geboren am 28. September 1739, trat 1760 in die österreichische Armee ein und nahm am 03.11.1760 als Feldmarschall-Leutnant an der Schlacht von Torgau teil. Prinz Clemens litt an körperlichen Gebrechen, die eine Militärlaufbahn verhinderten, deshalb entschied er sich für geistliche Aufgaben und wurde 1763 Bischof von Freising und Regensburg.
Sein Infanterie-Regiment Prinz Clemens von Sachsen wurde nach der Kapitulation Sachsens am 16.10.1756 als Infanterie-Regiment v. Flemming (Nr. 58) in die preußische Armee übernommen, diente dort aber nur kurze Zeit. Viele seiner treuen Soldaten desertierten bald und gelangten über Böhmen oder Polen nach Ungarn, wo ab 1757 eine neue sächsische Armee unter Clemens älterem Bruder, Generalleutnant Prinz Xaver von Sachsen, aufgestellt wurde. Das Infanterie-Regiment Prinz Clemens von Sachsen erhielt im März 1758 neue Fahnen, und nahm an den weiteren Feldzügen der Kayserlichen Reichs Executions und Combinierten Französischen Armée am Rhein teil.
Inhaber
- Prinz Clemens Wenzeslaus von Sachsen, 1756–1763
Kommandeur
- Oberst von Kotschau, 1756
- Oberstleutnant von Kaltenborn, 1757–1761
- Oberstleutnant von Brandenstein, 1761–1763
Garnison
- Langensalza, 1756
Gliederung
- Regimentsstab
- I. Bataillon
- 1. Grenadierkompanie
- 1. (Leib)Kompanie
- 2. Kompanie
- 3. Kompanie
- 4. Kompanie
- II. Bataillon
- 2. Grenadierkompanie
- 5. Kompanie
- 6. Kompanie
- 7. Kompanie
- 8. Kompanie
Das Regiment wurde 1757 in Ungarn mit nur einem Bataillon wieder aufgestellt.
Uniform
- Weißer Rock mit gelben Knöpfen
- 6 Knöpfe und Knopflöcher rechts und links
- Französischblaue Aufschläge mit zwei Knöpfen
- Französischblaue Schoßumschläge
- Französischblauer Acheldragoner
- Rote Halsbinde
- Französischblaues Kamisol mit gelben Knöpfen
- Weiße Kniehosen
- Schwarze Gamaschen mit gelben Knöpfen
- Schwarzer Dreispitz mit weißer Borte, und blau/weißem Puschel
- Ab 1756 Grenadiermütze preußischen Typs mit gelbmetallenem Vorderblech, weißem Kranz mit gelben Granaten, blauem Sack mit roter Mützenborte, und blau-rotem Puschel. Ab 1757 trugen die Grenadiere der neuen sächsischen Regimenter Hüte mit weißer Borte, wie die Musketiere. 1761 wurden österreichische Pelzmützen eingeführt.
- Trommler trugen Uniformen mit gewechselten Farben, bordierte Schwalbennester, und Ärmellitzen in der Farbe der Knöpfe
- Offiziere trugen schwarze Halsbinden, silberne Ringkragen und silberne, mit karmesinroten Fäden durchwirkte Schärpen, und Hosen in der Abzeichenfarbe
Feldzugsgeschichte
- Feldzug in Sachsen, 1756
- Kapitulation bei Pirna, 1756
- Neuaufstellung in Ungarn, 1757
- Feldzüge am Rhein, 1758–1763
- Schlacht bei Lutterberg, 1758
- Schlacht bei Bergen, 1759
- Schlacht bei Minden, 1759
- Schlacht bei Langensalza, 1761
- Zweite Schlacht bei Lutterberg, 1762
Die Grenadiere des Infanterie-Regiments Prinz Clemens von Sachsen dienten 1756 mit den Grenadieren der Leibgrenadier-Garde im Grenadier-Bataillon von Pfundheller.
Bibliographie
- Müller, R. und Lachmann, M.: Spielmann – Trompeter – Hoboist (Berlin 1987)