Kontregarde

Kontregarde.

Kontregarde (Kontergarde), Gegenwehr oder Vorwall, gehört zu den Außenwerken einer Festung, und liegt in dem Hauptgraben. Es hat, wie das Ravelin, 2 Facen, Fig. 92 a b c, und liegt vor den Bollwerken, so dass der Scheitel des Winkels a b c in der verlängerten Kapitale des dahinter liegenden Bollwerks liegt. Fig. 84 sieht man in r s t u und x w v o Facen einer solchen Kontregarde, von denen die letztere mit dem Ravelin q p o zusammenhängt. Die Facen der Kontregarde und des Ravelins verteidigen sich wechselseitig, erstere wird jedoch von letzterem beherrscht. Die Facen der Kontregarde sind parallel mit der Kontreskarpe des Hauptgrabens; ihre Brustwehr liegt auf einem kleinen Wall; sie dient zur Deckung der Bollwerksfacen und zur näheren Verteidigung des bedeckten Weges und des Glacis. Am besten mauert man sie ganz aus, damit der Feind nach ihrer Eroberung hier keine Erde finde, um sich zu bedecken, und Batterien zu bauen, und es ist daher sehr zweckmäßig sie mit Kasematten zu versehen, welche hinten offen sind, um dem Rauch von dem Geschütz Ausgang zu verschaffen. Dimensionen nach dem neueren Systemen: Wallgang 30 bis 36 Fuß breit, Graben 60 bis 72 Fuß breit. Eine Art der Kontregarden ist die Couvreface.

Facen der Kontregarde.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe