Reitende Jäger

Reitende Jäger, 15 mm Figuren Heritage.

Reitende Jäger (franz. chasseurs à cheval), Bezeichnung einer leichten, mit der Schusswaffe ausgerüsteten Reiterei, wie sie zu verschiedenen Zeiten in vielen Heeren auftreten. Da die moderne Reiterei durchweg gründlich mit der Schusswaffe ausgebildet ist, ist der Name nur noch von historischem Interesse, wie z. B. die Chasseurs à Cheval in Frankreich und Belgien. Vgl. auch Feldjäger und Jäger zu Pferde.

Reitende Jäger, d. h. berittene, mit gezogenen Büchsen bewaffnete Scharfschützen, waren nach den Befreiungskriegen nicht mehr gebräuchlich, da sie den Nutzen nicht geleistet haben, den man sich von ihnen versprach. Wenn man wirkliche Kavalleristen aus ihnen machen will, und ihnen daher starke und mutige Pferde gibt, um sie in die Linie der Reiterei, ohne Gefahr umgeritten zu werden, einzustellen, so ist gewiss, dass sie entweder als Jäger, oder als Kavalleristen nichts taugen, oder in beiden Waffenarten höchst mittelmäßig sind. Gäbe man aber guten Schützen kleine, ruhige und ganz gewöhnliche Klepper, die ein jeder reiten kann, und betrachtet man dabei die Pferde nur als Mittel, um ihre raschen Bewegungen zu befördern, so würden sie gewiss mannigfaltige Vorteile gewähren; es wäre dann nur nötig, sie im Frieden, auf den Pferden der Kavallerie, so viel reiten zu lehren, dass sie nicht herabfallen, und es wäre genug, erst beim Ausbruch des Krieges für ihre Pferde zu sorgen.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)
Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe