Jäger

Preußische Feldjäger zu Fuß, 1:300 Figuren Heroics & Ros.

Jäger und Schützen, sind recht eigentlich die leichte Infanterie, weil sie keine andere Fechtart kennen, als die zerstreute, und eine furchtbare Waffe, wenn sie, zweckmäßig bewaffnet und eingeübt, am rechten Ort gebraucht werden. Ihre Waffe ist, (wie in der Preußischen Armee) die Büchse, mit gezogenem Rohr, welche eine größere Wahrscheinlichkeit des Treffens gewährt, als jedes andere Feuergewehr. Auf zweihundert Schritt darf nie ein Schuss einen Mann verfehlen, ist eine Bedingung, welche von jedem Büchsenschützen verlangt wird, und diese mörderische Gewissheit erreicht er auch, wenn er nicht ungeübt ist, und nicht dann als überflüssig und unnütz da stehen will.

Die Jäger und Schützen, welche letztere von den ersteren nur durch den Namen verschieden sind, oder weil die ersteren nur aus gelernten Jägern bestehen, erfordern eine eigene innere Einrichtung, verschieden von der übrigen Infanterie. Die Büchse, ihre Waffe, eignet sich nicht zum geschlossenen Gefecht; sie würde hierbei dem Infanteriegewehr weit nachstehen, welches rascher und leichter geladen und abgefeuert werden kann, und wegen seiner Länge, versehen mit dem Bajonett, sich besser zum Chok eignet. Daher dürfen die Jäger und Schützen auch nie in Massen zum Angriff gebraucht werden; diese Massen formieren sie nur zu ihrer eigenen Verteidigung gegen Kavallerie, wozu ihre Büchsen mit einer Vorrichtung versehen sind, vermittelst welcher sie ihren Hirschfänger auf dieselbe stecken können. Aus diesem Grunde, dass sie nie in geschlossenen Linien fechten, und um sie für das zerstreute Gefecht geschickter und beweglicher zu machen, stellt man sie immer nur in zwei Gliedern auf; die übrige Einteilung hängt von ihrer Stärke ab.

Wegen der bei einem Jäger- oder Schützenbataillon so häufig vorkommenden einzelnen Detachierungen, war man darauf bedacht, ihm die möglichst leichte Teilbarkeit und die größte Beweglichkeit seiner Teile zu geben. Die erstere wird nur erreicht, wenn durch den detachierten Teil das Ganze nicht zerrissen, und in seinen Funktionen gehindert, oder gestört wird; die letztere aber hängt von der Stärke ab; diese muss dem Führer noch eine gewisse, bei der zerstreuten Fechtart überdies so schwierige Übersicht gewähren, zugleich muss aber auch die Stärke dieses Teils zu den ihm gewöhnlich aufgetragenen Verrichtungen hinreichen. Man betrachtet daher am besten ein Jäger- oder Schützenbataillon als eine Summe von Einheiten, und eine solche Einheit ist der Zug. Die Stärke eines Zuges darf nicht über 24, und nicht unter 18 Rotten, (in zwei Gliedern) betragen, aus den angeführten Gründen. Jeder Zug hat einen Offizier zum Führer, und behält einen und denselben; denn dadurch, dass Vorgesetzte und Untergebene sich genau kennen lernen, wird das bei der zerstreuten Fechtart so nötige Zutrauen gegen einander geweckt und erhalten, und die Möglichkeit herbeigeführt, gleichsam wie durch Instinkt alle Bewegungen und Handlungen der einzelnen Tirailleurs zu leiten, in Übereinstimmung zu bringen, und sich ihnen durch bloße Winke verständlich zu machen. Der Zug hat wieder einige Unterabteilungen, Sektionen genannt, jede zu 6 Rotten, und mit einem Unteroffizier (Oberjäger) zum Führer. Diese Einheiten der Züge sind nun leicht mit der sonst üblichen Einteilung der Armee zu verschmelzen, mit welcher sie in der preußischen Armee überdies übereinstimmen. Ein Jäger- oder Schützenbataillon hat hier 4 Kompagnien; jede Kompagnie ist im Frieden, wo sie nur 100 Mann (einschließlich von 10 Unteroffizieren und 3 Hornisten) beträgt, in 2 Züge, im Kriege aber, wo sie 200 Mann stark it, (20 Unteroffiziere, von denen aber 2 bis 3 zur fünften oder Depotkompanie kommandiert werden) in 4 Züge geteilt. Der Kapitain führt im Gefecht keinen Zug seiner Kompanie, sondern muss zur nötigen Leitung und Übersicht des Ganzen disponibel bleiben; daher hat er 4 Lieutenants zu seinen Gehilfen.

Die Fechtart der Jäger und Schützen ist, wie gesagt, nur die zerstreute. Daher sie für diese ganz besonders geübt werden müssen. Dies schließt aber nicht aus, dass sie nicht auch alle Evolutionen der geschlossenen Infanterie auszuführen geschickt sein müssen, welches ihnen nötig wird, um mit dieser, mit der sie ja nur in Verbindung fechten, ehe ihr eigentlicher Wirkungskreis anfängt, die nötige Gleichförmigkeit zu halten. Sie werden daher auch in den Bewegungen der Linieninfanterie geübt; die Hauptsache bleibt indessen, außer den übrigen Diensten der leichten Infanterie, als auf Feldwachen und Vorposten, Patrouillieren, Avant- und Arrieregarden usw., das Tirailleurgefecht. Hier sind sie, und zwar vorzüglich im durchschnittenen Terrain, in ihrem Element. Dabei kommt es besonders auf die Leichtigkeit an, sich aufzulösen, und rasch wieder in geordnete und geschlossene Massen zu sammeln. Wegen der von der Linieninfanterie verschiedenen inneren Organisation, ist auch die Art, wie dies bei den Jägern und Schützen geschieht, von der bei der ersteren üblichen Art verschieden. (S. drittes Glied und Tiraillieren.

Was nun den Gebrauch der Jäger und Schützen gegen den Feind betrifft, so gilt davon im Allgemeinen folgendes:

1) Zum Angriff und zur Verteidigung sind sie nicht gleich geschickt. Der Angriff erfordert größtenteils eine fortdauernde Bewegung, und von dieser hängt besonders in freier Ebene das Gelingen des Angriff ab, weniger im durchschnittenen Boden. Je rascher und je mehr sich ein Büchsenschütze bewegen soll, desto weniger kann er sich seiner Waffe bedienen, welche nicht nur eine länger Zeit zum laden erfordert, als das Infanteriegewehr, sondern auch mit Ruhe abgeschossen werden muss, wenn die Kugel mit Gewissheit treffen soll. Da diese Gewissheit des Treffens allein die Vorzüge des Büchsenschützen bestimmt, so muss er im Freien nicht zum Angriff gebraucht werden, wenn er wirklichen Nutzen gewähren soll. Im durchschnittenen Boden ist sein Angriff wirksamer; hier bietet sich dem Feinde Gelegenheit dar, sein Terrain Schritt für Schritt zu verteidigen, eine gleiche Gelegenheit dem Büchsenschützen, den Feind anzugreifen. Ein Haus, eine Mauer, Hecke, ein Graben, ein Baum gibt ihm Deckung beim Laden, und gewährt ihm ein Mittel, durch Auflegen seiner Büchse, sicherer als aus feier Hand zu zielen; jeder seiner Schüsse streckt einen Feind zu Boden; selten wird der Feind in solchem Terrain, wenn er nicht sehr überlegen ist, den Angriff von geübten Büchsenschützen aushalten. Noch besser aber dienen diese zur Verteidigung, und zwar in jedem Boden; denn selbst im Freien findet der Schütze bei der Verteidigung ein Mittel zu seiner Deckung, durch Niederlegen auf die Erde, durch einen Sandhügel, eine Furche; seine Kopfbedeckung dient ihm zum Auflegen seiner Büchse. Befindet er sich in einem Dorf, Wald, zwischen Gebüschen, Hecken, Zäunen und Gräben, so kann er nur durch sehr überlegene Massen feindlicher Infanterie vertrieben werden. Kein Schütze schießt eher, als bis er seinen Mann sicher auf Korn gefasst hat; das Feuer einer geübten Schützenlinie übertrifft hier und besonders gegen Tirailleurs, das mörderische Kartätschenfeuer; vorausgesetzt, dass diese Linie mit Umsicht und Vorteil postiert ist.

Aus allem diesem folgt, dass sich die Büchsenschützen am besten zur Deckung von Batterien eignen, denn hier kommt es auf Verteidigung an. Ihre Rotten legen sich in 4 bis 6 Schritt Entfernung, in einer Linie, links und rechts neben der Batterie auf die Erde nieder; oft kann dies selbst auf 100 und mehrere Schritt vor der Batterie geschehen. Sie halten am besten die der Artillerie so lästigen feindlichen Tirailleurs ab; in der Ebene, wo Kavallerieangriffe zu fürchten sind, und wo sie sich freilich nicht vor der Batterie befinden werden, formieren sie schnell geschlossene Haufen, und diese sind vom Feinde so leicht nicht niedergeritten, wenn er nicht sehr überlegen ist, wo ohnehin auch die gewöhnliche Kavalleriebedeckung nicht hinreicht.

2) Zum Ferngefecht überhaupt ist der Büchsenschütze mehr geeignet, als die übrige Infanterie, da er sicherer treffen, und weiter schießen soll. Jedoch darf die Entfernung nicht 400 Schritt übersteigen, wo nur noch ganze Kolonnen des Feindes ihm ein sicherer Zielpunkt sind. Nie verschwendet aber der Schütze einen Schuss, wenn er nicht eine Wahrscheinlichkeit des Erfolgs hat. Im Allgemeinden dienen die Schützen für das Ferngefecht als Vortruppen, sodann zur Deckung der eigenen und Verletzung der feindlichen Flanken, zur Verbindung der geschlossenen Haufen, endlich zur Verfolgung des fliehenden Feindes, und zur Abwehr der feindlichen Verfolgung.

3) Zu allem teilweisen Gefecht. Ihre Gewohnheit, in kleinen Haufen zu fechten, und die Leichtigkeit, sich in Abteilungen von beliebiger Größe auflösen zu können, ohne dadurch ihre eigentümliche Wirksamkeit zu schwächen, machen sie ganz besonders geschickt zum Scharmutzieren, zur Beschäftigung und Beunruhigung des Feindes überhaupt, und zur allmählichen Entwicklung unserer Streitkraft. Überall, wo es darauf ankommt, das Gefecht in die Länge zu ziehen, die Geduld, die Fassung, oder den Ungestüm des Feindes zu erschöpfen, und gleichsam wankend zu machen, sind sie an ihrem Platze. Es liegt ihnen daher ganz vornehmlich ob, durch wohlgezielte Schüsse die fest geschlossenen Massen des Feindes gleichsam zu erweichen, oder aufzulockern, damit unser Angriff desto weniger Widerstand finde, der des Gegners aber, bevor er unsere Haufen erreicht, schon den wesentlichsten Teil seiner Energie eingebüßt habe, und desto leichter zurückgewiesen werden könne.

4) Zu allem Gefecht im durchschnittenen Boden. Die Büchsenschützen bahnen hier den Zugang, machen die Aussicht frei, und reinigen die Schlupfwinkel von einzelnen Feinden, damit nachher die geschlossenen Haufen mit Sicherheit folgen können; sie können hier die Vorteile der Aufstellung, welche entweder die Naturbeschaffenheit oder die künstlich hervorgebrachte des Terrains darbieten, bis in das kleinste Detail benutzen, oder dieselben Vorteile vom Feinde, durch ihr vorsichtiges, der Lokalität angemessenes, und mit dem wirksamen Feuer begleitetes Annähern, so viel es sich tun lässt, schmälern, oder wieder aufwiegen.

5) Zu allen Avantgarden, Seitenpatrouillen, Arrieregarden. Hierzu ist die Organisation der Jäger und Schützen, ihre leichte Teilbarkeit, Beweglichkeit vorzüglich geschickt. Sie sind schon an das Schleichen, Ausspüren gewöhnt; kein Schritt geschieht vorwärts, ohne die größte Vorsicht; jeden verborgenen Fallstrick, jede plötzlich heranstürmende Gefahr entdecken sie frühzeitig, und tasten gleichsam an dem Feind umher, um über dessen Absichten und Unternehmungen stets im Klaren zu sein; sie drängen sich auf unzähligen einzelnen Punkten an ihn heran, verlieren ihn nirgends aus den Augen, weichen ihm aus, wo er mit Übermacht vorprellt, und halten ihn selbst, wo er entwischen will.

6) Zu Feldwachen und Vorposten, Rekognoszierungen, Alarmierungen, Überfällen usw. Hier verbreiten sie einen Schleier über unsere Absichten, Kräfte, Anordnungen, Bewegungen, und machen die Annäherung des Feindes unwirksam. Masken, Vorspiegelungen, Bedrohung einzelner Punkte, während unser Augenmerk auf ganz andere Gegenstände gerichtet ist, alles dies führen sie durch ihre Beweglichkeit und Teilbarkeit am leichtesten aus; sie wehren am besten die Neckerei der leichten feindlichen Truppen ab, und sind überhaupt für alle Eigentümlichkeiten des zerstreuten Gefechts unentbehrlich und unersetzlich.

7) Für das Gefecht in Massen taugen sie indessen gar nicht; dennoch aber müssen sie fähig sein, der feindlichen Kavallerie, mit der sie bei Ausübung aller ihrer verschiedenen Dienste so häufig zusammenkommen, Widerstand zu leisten. Daher hat man ihre Büchsen mit Hirschfängern versehen, freilich eine unvollkommene Verteidigung; desto mehr tut ihr wohlgezieltes, mörderisches Feuer, und – das Haupterfordernis aller Infanterie in der Abwehr der feindlichen Kavallerie – Ruhe, Fassung, Ordnung, Erfahrung alter Soldaten, denen die Kavallerie nicht so fürchterlich ist, als sie scheint. (Beispiel: 2 Kompagnien des Königlich Preußischen Schlesischen Schützenbataillons, bei Montmirail den 14ten Februar 1814.)

Da die Jäger und Schützen sich beim zerstreuten Gefecht, und bei dem größten Teil ihrer übrigen Dienstverrichtungen, mehrstenteils selbst überlassen sind, und das Verhalten, welches sie bei so mannigfaltigen Vorfällen zu beobachten haben, nicht mechanisch erlernt werden kann, so müssen sie sich vorzugsweise nicht nur durch körperliche, sondern auch durch geistige Eigenschaften auszeichnen, und hierauf muss daher bei ihrer Auswahl Rücksicht genommen werden. Geschicklichkeit im Gebrauch ihre Waffe, körperliche Gewandtheit, schnelles Beurteilungs- und Auffassungsvermögen, List, Kühnheit am rechten Orte, müssen ihnen eigen sein. Sie müssen im einzelnen Gefecht ihren Gegnern jeden Vorteil abzugewinnen verstehen, alle Blößen vermeiden, welche Unbehilflichkeit, unzweckmäßiges Schießen usw. ihnen verursachen könnte; Aufmerksamkeit auf Alles, was um sie herum vorgeht, der geschärfteste Appell, zum Verständnis jedes Winks ihres Führers, müssen ihnen wie zur anderen Natur geworden sein. Und was gehört nun dazu, um ein geschickter Führer derselben, ein tüchtiger Jäger- oder Schützenoffizier zu sein; das Talent dazu ist angeboren, Erfahrung kann es erweitern! Außer diesem Talent ist ihm körperliche Ausdauer nötig, da er oft fast übermenschliche Anstrengungen überstehen muss, und mehr noch, als seine Untergebenen, wenn er seinen Dienst vollkommen versehen, an allen Orten, wo er nützlich ist, zu finden sein will. Ja er darf nie an Kräften erschöpft werden, wenn auch fast alles um ihn her in Ohnmacht liegt; wie könnte er sonst die Übrigen, im Zeitpunkt der Gefahr, und überhaupt wenn es gilt, durch sein Beispiel beleben, und mit dem nötigen Mut beseelen? Er sollte daher auf allen Märschen beritten sein, um seine Kräfte für diejenigen Augenblicke aufzusparen, wo er ihrer noch mehr bedarf, als seine Untergebenen, d. h. für das Gefecht; denn hier ist er in seinem Wirkungskreise Feldherr, unterdessen der Infanterieoffizier in der geschlossenen Linie größtenteils nichts Schwierigeres zu beobachten hat, als die Leute selbst, aus welchen sein Zug besteht.

Die Auswahl der Mannschaft ist ein Hauptpunkt bei der Organisierung eines Jäger- oder Schützenbataillons, oder bei seiner Rekrutierung. Das zerstreute Gefecht sowohl als der Vorpostendienst, setzen eine bei weitem größere Dressur voraus, aber auch die Fähigkeit, diese Dressur anzunehmen; sie erfordern überdies ein ander Art der körperlichen oder physischen Organisation des Mannes. Plumpe und schwerfällige, mit Schwächen des Gesichts oder der Brust, ungelenkigen Gliedern und Bruchschäden behaftete Personen, eignen sich für den leichten Dienst durchaus nicht, währen sie für das Massengefecht noch brauchbar sein können. Unbeholfenheit und Schwerfälligkeit des Geistes, geringe Anstelligkeit und Umsicht aber sind noch größere Gebrechen für den leichten Infanteristen, denen oft durch keine Abrichtung, selbst nicht durch Kriegserfahrung abgeholfen werden kann. Die Ähnlichkeit der Jagd mit dem Kriege, die Fertigkeit im Treffen, die Abhärtung gegen Witterung und Strapazen, die Geläufigkeit sich zu orientieren, und von der Beschaffenheit des Bodens allerlei Vorteile zu ziehen, welche dem Jäger eigentümlich sind, und ihn daher zum Kriegsdienst vorzüglich geeignet machen, ferner die Erfahrung, wie nützlich solche Subjekte auf Vorposten, und im zerstreuten Gefecht sind, musste natürlich bald zur Errichtung von Jägerkorps zum Kriegsdienste führen. Allein da die Anzahl der Jäger in einem Lande zu dem Bedürfnis unmöglich ausreicht, ist die Errichtung von Schützenbataillonen, mit gezogenen Büchsen, eben so unentbehrlich, und leicht auszuführen, da man in allen übrigen Ständen leicht Subjekte von derselben Anstelligkeit und Umsicht, wie die Jäger besitzen, findet, und sie an alle Strapazen gewöhnen kann, wenn sie nur die körperlichen Eigenschaften dazu besitzen.

Gesicht und Gehör ist das erste Erfordernis, Gelenkigkeit der Glieder das zweite, für jeden Jäger oder Schützen. Alles was diese Fertigkeit befördert, erweitert, muss bei ihnen unaufhörlich geübt werden. Schießübungen aller Art verstehen sich von selbst; Vorposten- und Patrouillendienst, bei Tage und bei Nacht, wo möglich im kupiertesten Terrain; Schwimmen, Fechten, Springen und Voltigieren, alles dies muss bei einem Jäger- oder Schützenbataillon in beständiger Abwechslung sein, und kann es auch, da diese Übungen die Leute mehr amüsieren, als ermüden, und statt dessen stärken. – Nur wer eine so ganz vorzügliche Truppenart nicht zu gebrauchen versteht, wer ihren Wert, ihr Inneres, ihr ganzes Wesen nicht genugsam kennt, ist im Stande die Büchsenschützen für eine entbehrliche, und mehr schädliche als Nutzen bringende Truppenart zu erklären. Freilich muss es bei ihnen gleichgültig sein, ob sie rechts oder links anschlagen, ob sie in einer Minute nur einmal feuern, ob sie dabei krumm oder gerade stehen, liegen oder sitzen; aber treffen müssen sie, und nur dann taugen sie nichts, und sind schlechter wie irgend eine andere Truppenart, wenn sie ihre Büchsen nicht zu gebrauchen verstehen. Die Ausarbeitung und Erhaltung eines Jäger- oder Schützenbataillons verursacht auch einen größeren Aufwand von Zeit und Kosten, als bei der gewöhnlichen Infanterie; was ein solches Bataillon aber leisten kann, und dass dieser Aufwand durch seine Dienste zehnfach aufgewogen wird, wenn man es nur gut, und am rechten Ort gebraucht, das haben noch die letzten Feldzüge bewiesen.

Übrigens s. Schützen, Schießen, Schießübungen, Tirailleure, Tiraillieren, Signal, die einzelnen Signale, Verteidigung, Angriff usw.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Jäger des Dreißigjährigen Krieges

  • Kaiserliche leichte Infanterie (Panduren, Kroaten, Jäger), 1:72 Mars 72043

Jäger des Siebenjährigen Krieges

  • Hornist, 40 mm Prince August PA3127
  • Halbmondbläser
  • Preußische Feldjäger, 1:300 Heroics & Ros MSY17
  • Luckners Husaren, reitende Grenadiere, und Freytags Jäger Corps, 15 mm Old Glory SYH-05

Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg

  • Hessischer Jäger-Offizier, kniend, zeigend, 40 mm Trident Designs AWH200
  • Hessischer Jäger-Hornist, 40 mm Trident Designs AWH201
  • Hessischer Jäger, stehend schießend, 40 mm Trident Designs AWH202
  • Hessischer Jäger, stehend, fertig, 40 mm Trident Designs AWH203
  • Hessischer Jäger, vorgehend, links sichernd, 40 mm Trident Designs AWH204
  • Hessischer Jäger, vorgehend, rechts sichernd, 40 mm Trident Designs AWH205
  • Hessischer Jäger, geduckt, links sichernd, 40 mm Trident Designs AWH206
  • Hessischer Jäger, geduckt, rechts sichernd, 40 mm Trident Designs AWH207
  • Hessischer Jäger, kniend, schießend, 40 mm Trident Designs AWH208
  • Hessischer Jäger, kniend, fertig, 40 mm Trident Designs AWH209
  • Hessischer Jäger, kniend, Ladung stoßend, 40 mm Trident Designs AWH210
  • Hessischer Jäger, kniend, Patrone aufbeißend, 40 mm Trident Designs AWH211
  • Brandenburg-Ansbach Jägercorps, 1769–1791

Jäger der Napoleonischen Kriege

  • Österreichische Jäger der Napoleonischen Kriege, 1792–1815
  • Badische Jäger Führungsgruppe, 1:72 franznap FA 0041
  • Badische Jäger, 1:72 franznap FA 0040
  • Bayerische Jäger, 1:300 Heroics & Ros NCP13
  • Braunschweig Avantgarde (Jäger), 1:72 HäT Industrie 8008
  • Hannoversches Feldjäger-Corps von Kielmansegg
  • Niederländisch-Belgischer Jäger/Chasseur, 25 mm Hinchliffe DBN 4
  • Preußische Jäger 1806, plänkelnd, 1:300 Heroics & Ros MPN16
  • Preußische Jäger, Schützen, Füsiliere, und Offiziere 1806–1808, 1:72 HäT 8136
  • Preußische Jäger, 25 mm Hinchliffe PN 11
  • Preußische Jäger und Freiwillige Jäger, 1813–1814, 1:72 HäT 8053
  • Preußische Jäger, 20 mm Hinton Hunt BB93
  • Preußische Jäger, avancierend, 20 mm Newline Design 24P07
  • Preußische Jäger, plänkelnd, 20 mm Newline Design 24P08
  • Preußische Jäger, plänkelnd, 1:300 Heroics & Ros MPN2
  • Freiwillige Jäger, 1813–1815
  • Preußisches Freikorps Lützow (Jäger) 1815, 1:72 HäT Industrie 8097
  • Russische Gardejäger, 15 mm Heritage Miniatures
  • Russische Jäger 1805–1808, 1:72 RedBox 72132
  • Russische Jäger 1805–1808, 1:72 HäT Industrie 8073
  • Russischer Jäger-Offizier, 25 mm Hinchliffe RN33
  • Russischer Jäger-Karabinier-Unteroffizier, 1:30 del Prado 063
  • Russischer Jäger-Hornist, 25 mm Hinchliffe RN34
  • Russische Jäger, kniend, schießend, 25 mm Hinchliffe RN16
  • Russische Jäger, 1812–1814, 20 mm Kennington BP46
  • Russische Jäger, plänkelnd, 1:300 Heroics & Ros MRN2
  • Russische Jäger, Kaufmannsregiment, Moskau-Miliz, 1:72 HäT Industrie 8099
  • Schwedische Feldjäger, 1:300 Heroics & Ros MSWN5
  • Schwedische Värmlands fältjägarkår (№ 26), 1:72 HäT Industrie 8091
  • Schwedisches Savolax fotjägarregemente, 1:72 HäT Industrie 8091
  • Westphälische Jäger-Garde, 60 mm 1st Legion
  • Offizier der Jäger-Garde, 28 mm Steve Barber NWG8
  • Fähnrich der Jäger-Garde, 28 mm Steve Barber NWG9
  • Tambour der Jäger-Garde, 28 mm Steve Barber NWG10
  • Flankeur der Jäger-Garde, marschierend, 28 mm Steve Barber NWG7
  • Soldat der Jäger-Garde, marschierend, 28 mm Steve Barber NWG6
  • Württembergische Jäger, Führungsgruppe, 1:32 HäT 9316
  • Württembergische Jäger, 1:32 HäT 9306
  • Württembergische Jäger und Leichte Infanterie, 1811–1815, 1:72 Umbauten
  • Württembergische Jäger, Führungsgruppe, 15 mm Jacobite WUN006
  • Württembergische Jäger, 15 mm Jacobite WUN005

Post-Napoleonische Jäger

Jäger, Spezialtruppe der Infanterie mit besonders für den Schießdienst geeignetem Ersatz (s. Schützen). Sie verdanken ihre Entstehung der Zeit, wo die Feuerwaffe noch weit hinter ihrer späteren Vervollkommenheit zurückstand und die Infanterie ihren Erfolg in der Wirkung der Masse, nicht der persönlichen, ohne die Schießtätigkeit des Einzelnen suchte. Infolge Einführung gezogener Waffen und der sorgfältigen Ausbildung aller Fußtruppen im Schießen hat sich die Bedeutung der Jäger als Scharfschützen gegen früher, wo sie mit gezogener Büchse neben der mit glatten Gewehren bewaffneten Infanterie auftraten, verringert. Die Jägertruppe kann bei der großen Ausdehnung der modernen Gefechtsfelder nur selten an den dem Wesen der Jäger entsprechenden Stellen zur Verwendung gelangen, weshalb schon mehrfach die Abschaffung der Jäger und die Verteilung ihres Ersatzes auf die Infanterie empfohlen wurde.

Geworbene Scharfschützen aus Gebirgs- und Waldgegenden finden sich schon im Dreißigjährigen Krieg (Landgraf Wilhelm von Hessen, Holksche Jäger unter Wallenstein); der Große Kurfürst teilte 1674 jeder Kompanie einige mit Büchsen bewaffnete Jäger zu, die vorzugsweise auf die feindlichen Offiziere schießen sollten. Die erste stehende Jägertruppe, 60 Mann stark, errichtete Friedrich II. von Preußen. Gleichzeitig und in gleicher Stärke wurde das reitende Feldjägerkorps errichtet. Bei Beginn des zweiten Schlesischen Krieges wurde das Fußjägerkorps auf 300 Mann in 2 Kompanien, während des Siebenjährigen Krieges auf 800 vermehrt, 1763 aber wieder auf 300 Mann herabgesetzt und gleichzeitig bestimmt, dass alle Försterstellen von ausgedienten Jägern nach der Reihenfolge der Dienstzeit besetzt werden sollten. 1773 und 1778 wieder vermehrt, bildeten die Jäger beim Tode Friedrichs d. Gr. ein Regiment. 1808 wurden die Jäger provinz- resp. korpsweise in Bataillone formiert. 1821 erhielt jedes der acht Armeekorps eine Abteilung (2 Kompanien) Jäger, resp. Schützen (nur die beiden Bataillone der Garde blieben unverändert), in die außer gelernten Jägern auch anderer geeigneter Ersatz eingestellt werden konnte. Das Gardejägerbataillon durfte jedoch nur gelernte Jäger einstellen.

Anfang des 20. Jahrhunderts zählte die deutsche Armee 18 Jäger- und Schützenbataillone, wobei 2 sächsische und 2 bayerische. Sie waren, mit Ausschluss der bayerischen, in bezug auf ihre Spezialausbildung im Schießen und Felddienst einer Inspektion der Jäger und Schützen unterstellt. In der Kriegsgliederung wurde das Jägerbataillon ungeteilt einer Infanteriebrigade des Armeekorps zugeteilt. Die deutschen Jägerbataillone bildeten außerdem Hunde (s. Kriegshunde) zum Überbringen von Meldungen aus.

Österreich bildete während der Schlesischen Kriege zunächst kleine Abteilungen Tiroler Scharfschützen. Später wurden diese zum Fenner Jägerkorps vereinigt, aus dem 1816 das Tiroler oder Kaiserjägerregiment (7 Bataillone) entstand; 1808 und 1813 wurden auch in den anderen Kronländern Feldjägerbataillone aufgestellt und diese 1849, 1859 und 1866 bis auf 33, 1880 auf 43 vermehrt; 1882 entstanden daraus das Tiroler Jägerregiment, seit 1893 zu 16 Bataillonen, und 26 Feldjägerbataillone. S. auch »Jäger zu Pferde«.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Bibliographie

Glossar militärischer Begriffe