Unteroffiziere

Unteroffiziere.

Unteroffiziere, sind bei den Landarmeen alle Grade vom Feldwebel oder Wachtmeister, zur See vom Schiffer, abwärts; s. Offiziere.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Unteroffiziere, militärische Führer unterster Rangstufe, die aus den Reihen der Soldaten hervorgehen. Im Deutschen Kaiserreich unterscheidet man Unteroffiziere mit Portepee: Oberfeuerwerker, Feldwebel, Wachtmeister, Vizefeldwebel, Vizewachtmeister, Wallmeister, Zeugfeldwebel, Depotvizefeldwebel, Unterveterinäre, Fähnriche, in der Marine die Oberdeckoffiziere, Deckoffiziere, Vizedeckoffiziere, Feldwebel, Wachtmeister, Stückmeister, Signalmeister, Vizefeldwebel, Stabshoboisten, Marineunterärzte, Einjährigfreiwillige Marineärzte, Fähnriche zur See; Unteroffiziere ohne Portepee: Feuerwerker, Sergeanten, Sanitätssergeanten und Sanitätsunteroffiziere, Unteroffiziere, Oberjäger; in der Marine die Maate (s. d.), Sergeanten und Unteroffiziere.

Im inneren Dienst der Truppe sind sie die nächsten Vorgesetzten der Soldaten, z. B. als Führer einer Korporalschaft, oder versehen wirtschaftliche Dienste, wie der Kammerunteroffizier die Aufsicht über die Bekleidung, der Schießunteroffizier die über Waffen und Munition, der Fourier die über die Wohnungen, Möbel und Wäsche in den Kasernenstuben führt.

Im äußeren (taktischen) Dienst sind sie Vorgesetzte der kleinsten Unterabteilungen der Truppe, als Führer von Gruppen, Patrouillen, Unteroffiziersposten, Geschützen. Vgl. Offizierdiensttuer und Offizierstellvertreter. Einjährig-Freiwillige, die sich nicht zu Reserveoffizieren eignen, werden als Unteroffizieraspiranten entlassen (vgl. Freiwillige). Von einem guten Unteroffizierkorps hängt wesentlich der Wert eines Heeres ab, und es wird deshalb in allen Armeen eifrig an der Besserung der sozialen Stellung wie der theoretischen und praktischen Ausbildung der Unteroffiziere gearbeitet (vgl. Unteroffizierschulen).

Bibliographie

  • Balthasar: Der Dienst des Unteroffiziers (4 Hefte in 4.–6. Aufl., Berl. 1907)
  • Schmidt, v.: Der Beruf des Unteroffiziers (4. Aufl., Berl. 1901)
  • Walter: Der Unteroffizier, Standes- und Berufspflichten (Berl. 1906)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe