Wurfbatterie

Wurfbatterie, besteht entweder aus Haubitzen oder Mortieren. Sie sollen bei Belagerungen vorzüglich die Wirkung der Kanonen und rikoschettierenden Haubitzen unterstützen, hiernächst diejenigen Stellen bewerfen, wo jene nicht hinreichen können, und Magazine und andere Gebäude zerstören. Man erreicht diesen Zweck durch alle Arten der Mortiere; vor Festungen wendet man von den Haubitzen gewöhnlich nur die 10-pfündigen dazu an. Es ist aber sehr wichtig, die Wurfbatterien so nahe als möglich den feindlichen Werken zu legen, um mehr Wahrscheinlichkeit des Treffens zu haben; sie werden senkrecht und mit ihrer Mitte auf die verlängerte Kapitale des zu bewerfenden Werks angelegt, wenn nicht etwa das Terrain eine kleine Abweichung nötig macht; so oft es der Boden erlaubt, werden sie gesenkt gebaut, welches sehr oft durch die natürliche Beschaffenheit des Terrains erleichtert wird.

Die eigentlichen Mortierbatterien heißen auch Kessel, und erhalten keine Schießscharten, da die hohen Bogen ihrer Geschosse dies nicht nötig machen; die Brustwehr muss aber 5 Fuß Höhe über den Stand des Geschützes haben, um die Mannschaft gehörig zu decken, weshalb man auch, so oft die Umstände es zulassen, hinten einen Graben führt. Die Bank ist nicht für das Geschütz auszustechen, sondern geht durch die ganze Länge des Kessels; zu den Bettungen wählt man die stärksten Bohlen. Öfters werden die Mortierbatterien auch oben bedeckt; s. bedeckte Batterie.

Die Haubitzbatterien erhalten sowohl Bettungen, als Schießscharten; nur weichen diese letzteren darin ab, dass sie nach vorne zu erhöht werden, und von der Genouillere bis an die äußere Kante der Brustwehrenfläche laufen; daher heißen diese auch Haubitzscharten.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Wurfbatterien, Batterien von Haubitzen oder Mörsern für Steilfeuer gegen gedeckte Ziele.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe