Gewehre zusammensetzen

Gewehre zusammensetzen.

Gewehre zusammensetzen, ist bei der Infanterie, in Lagern und Bivuaks üblich, auch beim Exerzieren und Manövrieren, wenn die Leute sich ausruhen dürfen. Dies geschieht pyramidenförmig, indem man die [aufgepflanzten] Bajonette so in einander schiebt, dass sie sich gegenseitig festhalten, und zwar werden die Gewehre nur rottenweise zusammengesetzt, welches das rasche Wiederantreten befördert, oder auch in größeren Haufen. In der preußischen Armee geben auf das dazu erfolgte Kommando die ersten und dritten Glieder einer Rotte ihr Gewehr an das zweite Glied, welche nun die Bajonette dieser drei Gewehre gegen einander schieben; das erste Glied tritt dabei sogleich 8 Schritt vorwärts, das dritte Glied 8 Schritt rückwärts, in einer Linie und in gehöriger Richtung, an; ein Gleiches geschieht dann von dem zweiten Glied dicht bei der Gewehrlinie; erst auf das dazu erfolgte Kommando treten alle Leute weg. – In früheren Zeiten hatte man eigene pyramidenförmige Gestelle von Holz, welche im Lager vor den Kompagnien in einer Linie aufgestellt wurden, um nachher die Gewehre daran zu setzen; zur Bedeckung gegen Regen diente ein Gewehrmantel für jede Pyramide.

Gewehrpyramiden im Modell

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe