Général de Division Charles Antoine Morand

Charles Antoine Louis Alexis Morand, geb. 4. Juni 1771 in Pontarlier im Département Doubs, gest. 2. September 1835 in Paris, französischer General der Revolutionskriege und napoleonischen Kriege. Generalleutnant, Graf und Pair von Frankreich, außerdem Adjutant Napoleons I. und Generaloberst der Chasseurs à Pied der Kaisergarde.

Morand tritt 1791, kurz nach Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften, ins 2. Bataillon des Bezirks Pontarlier ein, wird im August 1792 Capitaine und im September des Jahres Oberstleutnant seines Bataillons. Er zeichnet sich bei der französischen Armée du Rhin und der Armée du Nord aus, wird Kommandeur des 7. Bataillons der Volontaires du Doubs, mit denen er wichtigen Anteil nimmt an der Belagerung von Quesnoy, der Blockade von Maubeuge, der Schlacht bei Wattignies und der bei Hondschoote. Mit seinem Bataillon in die 88. Demi-Brigade eingegliedert, kämpft Morand in den Feldzügen der Jahre III und IV in den Rheinarmeen und Jourdans Armee von Sambre-et-Meuse (Sambre- und Maas-Armee), später in Italien und Mittleren Osten.

In der Schlacht bei Sprimont (17–18 September 1794) am Oberschenkel verwundet, kehrt er eine Weile ins Zivilleben zurück. Nach seiner Genesung 1797 bis 1798 nach Italien kommandiert, nimmt er später mit der Division Desaix am Feldzug in Ägypten teil. Am 21. Juli 1798 ist er in der Schlacht bei den Pyramiden dabei, wo er auf dem Schlachtfeld von Napoleon Bonaparte vorläufig zum Chef de Brigade ernannt wird.

Am 21. Fructidor des Jahres VII wird Morand zum Generaladjutanten ernannt und von Kléber mit dem Kommando der Provinz Djerjeh beauftragt. Am 6. September 1800 zum Brigadegeneral befördert, befehligte er nach seiner Rückkehr nach Frankreich das Département Morbihan. Im Jahr XI erhält er außerdem das Kommando einer Infanterie-Brigade der armée des côtes de l’Océan im Korps von Marschall Soult. Im Feldzug von 1805, während der Schlacht bei Austerlitz, nimmt die Brigade Morand am Sturm auf den Pratzenberg teil. Am 24. Dezember 1805 wird er zum Divisionsgeneral befördert.

Im Feldzug 1806 befehligte General Morand die 1. Division des 3. Armeekorps unter Marschall Davout. Er nimmt an den Schlachten von Auerstedt am 14. Oktober 1806, von Golymin am 26. Dezember 1806 und von Eylau am 8. Februar 1807 teil. Für den Feldzug 1809 bleibt er unter dem Kommando von Davout und nimmt an den Schlachten bei Abensberg, Eckmühl, Regensburg und am 5. und 6. Juli 1809 bei Wagram teil.

Am 13. Juli 1810 wird er zum Gouverneur von Hamburg ernannt und bleibt in dieser Funktion bis zum 3. März 1812, zu welchem Zeitpunkt er in den russischen Feldzug eintritt und bei Smolensk und Borodino kämpft. Dort wird er am Kiefer verwundet. Morand ist der erste Mann, der die Bérézina überquert. Während der Passage dieses Flusses lässt er die Trümmer seiner Division mit klingendem Spiel übersetzen. Im deutschen Feldzug von 1813 führt er die 1. Division im IV. Korps des Generals Bertrand und nimmt an den Schlachten bei Lützen und Bautzen teil. Sein Verhalten bei Dennewitz hilft, die Umfassung des Korps Ney abzuwenden.

Morand zeichnet sich bei Wartenburg, Lindenau und Leipzig erneut aus. Während der Schlacht bei Hanau, am 30. und 31. Oktober 1813, spielt er eine wichtige Rolle. Zum Gouverneur von Mainz ernannt, verteidigt er den Ort energisch und übergibt ihn erst am 4. Mai 1814. Während der Hundert Tage schließt er sich Napoleon an, wird zum Pair von Frankreich ernannt, befehligt während der Schlacht bei Waterloo, am 18. Juni 1815, einen Teil der Alten Garde und erobert das Dorf Plancenoit von den Preußen zurück.

In Abwesenheit zum Tode verurteilt, geht Morand nach Polen ins Exil, in die Heimat seiner Frau, wohin ihm seine ganze Familie folgt. Am 20. August 1816 kommt er unerwartet in Straßburg an, begibt sich in Gefangenschaft, erscheint vor dem Kriegsgericht und wird freigesprochen, bevor er mit seinem alten Dienstgrad wieder in die Armee eingestellt wird. Er bleibt bis August 1830 im Ruhestand, als er das Großkreuz der Ehrenlegion erhält, das ihm bereits 1815 vom Kaiser verliehen worden war, und mit dem Kommando des Militärbezirks Besançon betraut wird. Am 11. Oktober 1832 zum zweiten Mal zum Pair von Frankreich ernannt, stirbt er am 2. September 1835 in Paris und wird auf dem Friedhof Père-Lachaise (39. Abteilung) beigesetzt.

Scott Bowden und Jim Getz bewerten Morand im Spielsystem Empire III als überlegenen Divisionskommandeur der Feldzüge 1804–1809 und 1810–1815.

Französische Armee der Napoleonischen Kriege