Preußische Fußartillerie der Napoleonischen Kriege, 1814–1815

Testbericht der 1:72 Figuren von HäT Industrie

Preußische Artillerie der Napoleonischen Kriege, 1814–1815, 1:72 Figuren HäT Industrie 8007.

Die abgebildeten Figuren und Geschütze sind auf 38 mm breite und 76 mm tiefe Stände des Spielsystems Volley & Bayonet montiert. Es handelt sich um eine zwölfpfündige Batterie, zwei sechspfündige Batterien und eine Haubitzenbatterie, die mit den drei verschiedenen Rohren der Preußischen Artillerie von HäT dargestellt werden können. Die Schachtel enthält vier Geschütze, aber keine dazu passenden Protzen und Zugpferde. Am Geschütz selbst fehlt der kleine Munitionskasten für die Bereitschaftsmunition, der zwischen den Holmen der Lafette mitgeführt wurde. Sammler und Dioramenbauer werden den Lafettenkasten aus Balsaholz selbst herstellen.

Inhalt

24 Artilleristen in 6 Posen – 23,5 mm Körpergröße entsprechen 169 cm

Bewertung

Gute Themenwahl, die preußiche Artillerie fehlte bisher in diesem Maßstab. Die Kanoniere tragen die ab 1814 neu eingeführte Uniform mit geschlossenem Kragen.

Brauchbare Posen. Die Kanoniere bewegen sich zwar alle noch, während Kanonier Nr. 3 das Geschütz abfeuert, aber die Gruppe sieht nach dem Bemalen trotzdem ziemlich gut aus.

Die Räder sind innen und außen detailliert und lassen sich ganz einfach bemalen.

Die Artilleristen sind kompatibel mit den preußischen Infanteristen von Revell, auch wenn letztere etwas kleiner und schlanker ausfallen.

Der Unteroffizier scheint in einen Nahkampf verwickelt zu sein, anstatt sich ordentlich um sein Geschütz zu kümmern.

Nr. 1 und Nr. 2 bewegen sich, obwohl Nr. 3 gerade das Geschütz abfeuert. Normalerweise müssten alle Kanoniere in dieser Situation Grundstellung einnehmen.

Der Lafettenkasten für die Bereitschaftsmunition fehlt. Der Kasten kann aus Balsaholz hergestellt werden.

Die Lafettenholme zeigen keinerlei Detail an den Außenseiten. Wischer, Setzer, und Hebebäume zum Richten des Geschützes wurden in entsprechenden Haken längs der Lafettenholme mitgeführt. Diese Haken könnten aus Messingdraht gebogen und in die Lafettenholme montiert werden. Außerdem waren die Holme mit verschiedenen Beschlägen versehen, die die Lafette zusammenhielten. Diese Beschläge sind auf der Vorderseite der Verpackung im Bild dargestellt und sie können an den entsprechenden Stelle aufgemalt werden.

Am zwölfpfündigen Kanonenrohr und am Haubitzrohr fehlen die Henkel. Diese Rohre waren schwer und unhandlich. Wenn sie ausgetauscht werden mussten, wurden die Rohre deshalb per Flaschenzug an den Henkeln hochgehoben. Wer auf diese Details nicht verzichten möchte, stellt die Henkel aus gebogenem Messingdraht her.

Protze, Zugpferde und Trainsoldaten sind nicht enthalten. Wer die preußische Artillerie komplett darstellen möchte, wird Zinnmodelle verschiedener Kleinserienhersteller verwenden oder die dafür erforderlichen Teile selbst herstellen müssen.

Der Hilfskanonier Nr. 7 ist in einer unerklärlichen Pose dargestellt, die vielleicht im Nahkampf mit feindlicher Kavallerie verwendet werden könnte. Möglicherweise eignet sich diese Figur auch für Umbauten, aber sie ist mit den anderen Kanonieren inkompatibel.

Historische Verwendung

  • Preußische Fußartillerie 1814–1815

Interessante Umbauten

Bibliographie

Die Figuren der preußischen Fußartillerie sind in diesem Maßstab bisher einmalig. Wer historische Gefechte mit Miniaturen simuliert, kann einige Schachteln davon gebrauchen.

HäT Figuren

Preußische Artillerie, 1792–1848